Jeder Fotograf und jeder, der Fotografie als Kunst schätzt, wird sie kennen: Imposante, detailreiche und farblich beeindruckende, gestochen scharfe Bilder winzig kleiner Dinge. Vollkommen egal ob Insekten, Pflanzen oder Menschen, mit einem Makroobjektiv bleibt kein Detail verborgen.
Doch was genau ist eigentlich Makrofotografie? Was braucht man dafür und worauf sollte man achten? Das alles und unsere Tipps in puncto Ausrüstung, finden Sie in diesem Beitrag.
Jeder der einmal versucht hat mit einer Handykamera ein Foto mit geringem Abstand zum fotografierten Objekt zu machen, kennt das Problem, dass mit sinkendem Abstand auch die Qualität des Bildes nachlässt. Es wird unscharf, Details verschwimmen und das entstandene Foto wird der Realität nicht im Ansatz gerecht. Dieser Effekt ist bei jeder Kamera mit herkömmlichem Objektiv gleich, denn sie sind nicht darauf ausgelegt, Nahaufnahmen in guter Qualität zu liefern.
Genau in diesem Punkt unterscheidet sich ein Makroobjektiv von einem herkömmlichen Objektiv, denn während herkömmliche Objektive im Maßstab von 1:7 bis 1:9 fotografieren, beginnt der Bereich der makrofähigen Objektive bei einem Maßstab von 1:4. Mit einem richtigen Makroobjektiv ist man jedoch in der Lage, im Maßstab 1:2 oder 1:1 gestochen scharfe Bilder zu machen.
Makroobjektive werden immer dann eingesetzt, wenn man sehr detailreich fotografieren möchte, daher wird die Makrofotografie auch Detailfotografie genannt. Sie eignet sich perfekt für Aufnahmen von Tieren in der Natur, Pflanzen oder auch für Nahaufnahmen von Augen.
Der große Vorteil eines Makroobjektives beim Fotografieren von Tieren in der Natur ist zudem, dass Abstand gewahrt werden kann, ohne dass dies eine Auswirkung auf die Bildqualität hat. Denn oft reicht für die Tiere bereits der Schatten eines Menschen oder eines Kameraobjektivs, damit sie die Flucht ergreifen.
Zunächst einmal sei gesagt, dass es auf dem Markt nahezu unglaubliche Mengen von Makroobjektiven gibt. Leider handelt es sich nicht bei allen Makroobjektiven, die als solche bezeichnet werden, auch wirklich um Makroobjektive.
Eine Möglichkeit zu erkennen, ob sich hinter dem favorisiertes Objektiv auch wirklich ein Makroobjektiv verbirgt, geht über den Zoom. Es gibt nämlich keine echten Makroobjektive die zoomen können.
Zudem ist gerade bei den größeren Brennweiten eine Möglichkeit wichtig, die Kamera zu stabilisieren, denn sie ist sehr anfällig für Verwacklungen. Hier ist es empfehlenswert ein Stativ für die Makrofotografie zu nutzen, denn dieses gleicht Verwacklungen nunmal mit Abstand am zuverlässigsten aus.
Makroobjektive sind leider sehr teuer und lohnen sich nur, wenn sie wirklich regelmäßig genutzt werden. Oftmals schreckt der hohe Preis Hobbyfotografen und solche die es werden wollen davon ab, sich an der Makrofotografie zu versuchen. Es ist jedoch möglich ähnliche Effekte wie mit einem Makroobjektiv auch mit deutlich kostengünstigeren Alternativen zu erzielen.
Auch mit Zwischenringen kann man testen, ob sich die Anschaffung eines Makroobjektives lohnt. Bei Zwischenringen handelt es sich um Ringe, die zwischen Objektivanschluss und Objektiv montiert werden können. Je dicker diese Zwischenringe sind, desto größer ist auch der Abbildungsmaßstab. Es ist jedoch wichtig darauf zu achten, dass es sich um Automatik-Zwischenringe handelt, denn sonst gehen Kamerafunktionen wie Autofokus und Blendeneinstellung verloren.
Zwischenringe kann man als Set kaufen, in diesem Fall sind sie untereinander miteinander kombinierbar. Das ermöglicht das experimentieren mit unterschiedlichen Vergrößerungen.
Die wohl einflussreichsten Faktoren bei der Makrofotografie - abgesehen vom Makroobjektiv - sind Brennweite und Schärfebereich.
Die Brennweite ist der Abstand zwischen der Linse und dem Brennpunkt und hat gerade in der Makrofotografie große Auswirkungen auf das Bildresultat. Welche Brennweite das Makroobjektiv also haben sollte, ist abhängig von dem, was fotografiert werden soll. So empfiehlt es sich beispielsweise für Portraitfotografien ein 50mm Makroobjektiv zu verwenden, da die Gefahr des Verwackelns bei dieser Brennweite gering ist. Auch für Fotos von Blumen eignet sich ein Makroobjektiv mit 50mm Brennweite, während ein solches Objektiv für Naturfotografien absolut nicht geeignet ist, da der Abstand zu gering ist. Hier braucht es eine Brennweite ab 100mm.
Der Schärfebereich ist in der Makrofotografie extrem klein, daher muss der Fokus sehr exakt sein um ein zufriedenstellendes Foto zu erhalten. Tatsächlich ist der Schärfebereich so klein, dass es möglich ist, dass bei einem Bild einer Libelle, der Kopf des Tieres gestochen scharf ist, während die Flügel bereits unscharf sind. Hier ist exaktes Arbeiten gefragt. Es ist zwar möglich durch das Schließen der Blende den Schärfebereich zu vergrößern, dies wirkt sich jedoch negativ auf die Lichtstärke aus. Zudem sind möglicherweise eine längere Verschlusszeit und ein erhöhter ISO-Wert nötig, um das perfekte Bild zu erhalten.
Wenn ihr auf der Suche nach einem Makroobjektiv seid, das uns vollkommen überzeugt hat, aber nicht ganz so hochpreisig ist, können wir euch das smc PENTAX-D FA MAKRO 100 mm F2,8 WR wärmstens empfehlen. Es ist dank seines extrem leichten Aluminiumgehäuses perfekt für den Außeneinsatz geeignet, denn Regen, Nebel, Sand oder Staub können ihm nichts anhaben. Es verfügt über ein sehr feines Bokeh, dank seiner acht Blendlamellen und ist sowohl für digitale als auch analoge Kameras geeignet.
Unser absoluter Liebling unter den Makroobjektiven ist das Zeiss Makro-Planar T* 2.0 / 50 mm ZE Canon EF Mount. Es verfügt nicht nur über eine exzellente Bildqualität sondern auch über eine gleichmäßige Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld, Streulichtreduzierung und das Floating Elements Design, das Abbildungsfehler kompensiert. Die ideale Blendenöffnung mit neun Lamellen sorgt für eine besonders harmonische Wirkung der unscharfen Bereiche. Kurz gesagt, bei diesem Objektiv handelt es sich um das Beste, was der Markt in Sachen Makroobjektive zu bieten hat.
Sie interessieren sich für die Fotografie und möchten mehr darüber erfahren? Dann werfen Sie einen Blick auf die Fotokurse von Foto-Marlin oder auf unsere Foto-Reisen. Dabei bringen wir unseren Teilnehmern auf lockere Art die gestalterische Seite der Fotografie näher, gehen aber ebenso auf technische Aspekte ein.